©www.shutterstock.com

Frankfurt, 21.September 2017 – „Während regulatorische Ansätze und Modelle in der Rechnungslegung in aller Regel fast ausschließlich den Geschäftsbericht eines Unternehmens als wichtigste Informationsquelle von Investoren erachten, kommen Umfragen der DVFA zu dem Thema eindeutig zu einem differenzierteren Ergebnis“, resümiert Christoph Schlienkamp, Bankhaus Lampe und Mitglied des Vorstands DVFA e.V. „Das wichtigste IR-Instrument ist das Einzelgespräch, also die Kommunikation face-to-face, wenn auch mit geringem Abstand zum Geschäftsbericht. Danach stuften 77,6 Prozent der Befragten das Einzelgespräch als wichtig oder sehr wichtig ein, 75,3 Prozent den Geschäftsbericht.“

Die DVFA Umfrage wurde in zwei Stufen durchgeführt. Im Januar wurde mit 241 Teilnehmern die Bedeutung von IR-Instrumenten abgefragt, im Februar – 178 Teilnehmer – stand die Bedeutung des Geschäftsberichtes im Fokus.

Die Bedeutung von IR-Instrumenten wurde in der Januar-Umfrage im Einzelnen wie folgt gewichtet:

Einzelgespräche 77,6%, Geschäftsberichte 75,3%, Internet 71,8%, Unternehmenspräsentationen 68,1%, Quartalsweise Mitteilungen 67,3%, Lagebericht 64,0%, Roadshows 58,5%, Analystenmeetings 55,2%, Telefonkonferenzen 50,2%

Gefragt wurde auch nach der Quelle für Unternehmensdaten, wobei hier Mehrfachnennungen möglich waren. Die nachgefragteste Quelle mit der Gewichtung „wichtig“/„sehr wichtig“ war die direkte und ungefilterte Information vom Unternehmen selbst mit 72,6 Prozent, gefolgt mit einigem Abstand von den Datenanbietern mit 56,0 Prozent und den Brokern / Analysten (37,7 Prozent).

Social Media-Kanäle, die von fast allen Unternehmen verstärkt betrieben werden, spielen für die Informationsversorgung der Investment Professionals eine untergeordnete Rolle. Im Mittel sagten 54,82 Prozent, dass Twitter, LinkedIn, Facebook, Slideshare und Youtube für sie „unwichtig“ sei.

Bei der Auswahl der Datenanbieter gaben die Befragten die Auskunft, Bloomberg mit 80,0 Prozent am häufigsten zu verwenden, gefolgt von Thomson Reuters mit 52,6 Prozent. Andere Anbieter landeten auf weit abgeschlagenen Plätzen.

Die Februar-Umfrage erhob ein differenziertes Bild von Geschäftsberichten als Informationsquelle. Hier wurde gefragt, welche Bedeutung dem Corporate GovernanceTeil im Geschäftsbericht zukommt. 29,8 Prozent stuften ihn als „eher unwichtig“, 30,3 Prozent als „eher wichtig“ ein. Nachhaltigkeitsberichte ringen ebenso wie der Corporate GovernanceTeil im Jahresbericht um die Aufmerksamkeit der Adressaten (29,8 Prozent „eher unwichtig“, 25,3 Prozent„eher wichtig“).

Der testierte Lagebericht als Gesamturteil des Abschlussprüfers nach der Prüfung eines Jahresabschlusses wird als klar bedeutsam eingeordnet: 64,0 Prozent halten ihn für „wichtig“ oder „sehr wichtig“.

Die DVFA Kommission Unternehmensanalyse unter Vorsitz von Christoph Schlienkamp, Bankhaus Lampe KG, mit deren Unterstützung die Umfrage konzipiert wurde, beschäftigt sich unter anderem intensiv mit der Weiterentwicklung der Finanzkommunikation kapitalmarktorientierter Unternehmen.

Quelle: DVFA e.V., Pressemitteilung vom 21. September 2017